„Glücksbringer“ gesucht!!! SB2019

Die letzten drei Wochenenden verbrachten wir wieder auf der Rennstrecke.

Begonnen haben wir in Most (CZ) im Rahmen der IDM. Noch im ersten Training sah es ganz gut aus und wir waren guter Hoffnung ganz nahe ans Podest fahren zu können. Bei den Qualifikationsläufen wurde das Fahrwerk optimiert und so sollte in den Rennen alles passen.

Beim Start zum ersten Rennen wurden wir in der Schikane von einem von hinten kommenden 1000er Gespann eingezwickt und von einem etwas Übermotivierten hart gerammt. Nach kurzem Sortieren konnten wir die Fahrt fortsetzen. Als Ergebnis war dann bei Zieldurchfahrt Platz 4 in der Wertung bis 600 ccm drinnen.

Für das Rennen 2 war schnell der Plan geschmiedet, beim Start eine andere Linie und möglichst den Zweikämpfen mit den 1000er Gespannen aus dem Weg zu gehen. Hoch motiviert heulte der Motor auf und wir kamen sehr gut weg, geplante Linie in die Schikane gut gehalten und einige Plätze gut gemacht. Plötzlich ein gewaltiger Knall, ein Beifahrer eines anderen Gespannes kam von hinten durch die Luft geflogen und ein weiteres Gespann drehte sich vor uns über die Piste. Schnell war mir klar, dass unser Gespann sehr viel abbekommen haben muss, da ich bei der Weiterfahrt die Instabilität der Verkleidung sofort merkte und das Bremspedal kaum noch zu erreichen war. Jens (Beifahrer) versuchte die Verkleidung während der Fahrt so zu halten, dass ich schalten konnte. Wir verloren aber dennoch Plätze und konnten lediglich enttäuscht mit Platz 6 in der Wertung bis 600 ccm die Ziellinie überqueren. Die folgende Schadensbilanz war dann erschreckend. Verkleidung im Heckbereich nahezu komplett zerstört, Motorhalter abgerissen, Hinterrad schief in der Aufhängung und gesamte Verkleidung aus der Verankerung gehoben, daher war das Bremspedal kaum erreichbar.

Für die umfassenden Reparaturen standen nur drei Tage zur Verfügung, denn am Donnerstag ging es schon wieder nach Assen zum WM Lauf.

Da gab es leider kein freies Training. Das erste Quali wurde im Nassen gefahren und wir mussten das Fahrwerk nach den Reparaturen schnell wieder richtig einstellen. Diese Einstellungen brachten uns schlussendlich für das Quali 2 nichts, da dies im Trockenen gestartet wurde, aber nach 3 Runden begann es zu nieseln und die Strecke wurde extrem rutschig. Fast alle Teams fuhren in die Boxengasse.

Ohne weitere Möglichkeit zum Testen und Einstellen ging es dann am Sonntag ins Rennen. Obwohl der Start ganz OK war konnten wir keine Top 10 Platzierung einfahren.

Dennoch positiv gestimmt machten wir uns auf den Weg nach Grobnik / Rijeka zum nächsten WM Lauf.

Zu diesem Rennen konnte uns leider Jens aus privaten Gründen nicht begleiten. Als Beifahrer unterstützte uns Ondra Kopecky mit seinen Mechanikern Petr und Marek. Bei den zwei freien Trainings am Freitag machte Ondra seinen Job sehr gut, der für ihn von Uwe angefertigte Haltegriff passte und wir waren mit den Trainingszeiten sehr zufrieden.

Im 1. Quali versuchten wir gleich von Anfang an Druck zu machen und konnten wieder schneller fahren. Doch dann der große Schrecken – MOTORSCHADEN – Ventil abgerissen.

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Foto von Marta Kopecká

Bis zum 2. Quali blieben nur 2 Stunden. Jede verfügbare Hand versuchte beim Motorentausch mitzuhelfen. In der letzten Minute waren wir fertig und raus ging es auf die Strecke.

Nach etwa 5 Runden Motor wieder aus. Nun musste auch noch ein dritter Motor her, der zwar mit dabei, aber  eigentlich  schon für eine Revision vorgesehen war. Dennoch versuchten wir diesen für das Sprintrennen Samstag Abend einzubauen. Bereits in Runde 1 jedoch dann keine Leistung mehr.

In einer Nachtschicht versuchten wir für das Rennen am Sonntag zu retten was noch zu retten ging. Beim WarmUp mussten wir leider feststellen, dass der Motor bei 12.000 Umdrehungen keine 0,5 Bar Öldruck hatte.

Voller Enttäuschung war das Wochenende gelaufen und wir konnten beim Rennen nur zuschauen.

In 2 Wochen wäre der nächste IDM Lauf in Assen, aber derzeit haben wir keinen Motor mehr…….

Danke an die Fotografen Marta Kopecká und Sascha Biele Pixxx für die Fotos.